Lebenswerk:

Brandversicherung zahlt 5,7 Millionen Euro

 

Der Wiederaufbau ist angelaufen, die Aufteilung der Finanzierung steht. Allein der neue Kopfbau wird fast zehn Millionen Euro kosten. Der Bezirk Oberfranken gibt grünes Licht für Zuschüsse.  

Beim kürzlich begonnenen Wiederaufbau des Lebenswerks der Diakonie in Bayreuth-Laineck, der Produktionsstätte für Menschen mit Behinderung, gibt es erste Probleme zu überwinden. Immerhin steht jetzt der Beitrag der Brandversicherung für den Wiederaufbau fest. Rund zwei Jahre nach dem verheerenden Brand im Lebenswerk waren die Abbrucharbeiten in diesem Sommer angelaufen. Zerstört worden war bei dem Feuer der sogenannte Kopfbau, in dem die Verwaltung, der begleitende Dienst, die Küche, Sanitär- und Umkleideräume untergebracht waren. Im Februar war ein 27-jähriger drogensüchtiger Mann wegen der Brandstiftung zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Auf 16,5 Millionen Euro hatte Diakonie Geschäftsführer Franz Sedlak die Kosten für der Ersatzneubau geschätzt. Allein der Wiederaufbau des Kopfbaus wird auf 9,2 Millionen Euro veranschlagt, wurde jetzt bei einer Sitzung des Sozialausschusses des Bezirks bekannt. Dort wurde auch erstmals veröffentlicht, welchen Beitrag die Brandversicherung für den Wiederaufbau leistet: Es werden knapp 5,7 Millionen Euro sein. Eine Summe, die in etwa Sedlaks Erwartungen entspricht, wie er dem Kurier sagte. Knapp 3,3 Millionen Euro Zuwendungen sollen vom Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS} kommen, 250 000 Euro auf zwei Jahre verteilt bewilligte der Sozialausschuss des Bezirks. Für die Gesamtmaßnahme wird auch die Diakonie nach Sedlaks Worten einen siebenstelligen Betrag stemmen müssen. Erste Kostensteigerungen sind bereits da: 300 000 bis 350 000 Euro zusätzlich würden allein durch die Verlegung von Bypassleitungen für Strom und Gas fällig, die bei laufendem Werkstattbetrieb um das Baufeld herum in den hinteren Teil des Gebäudes verlegt werden müssen. „Die Dimension dieser Arbeiten ist größer als erwartet", sagt Sedlak. Zudem sorgen wie auf vielen Baustellen Lieferschwierigkeiten für Verzögerungen. Als Bauzeit veranschlagt worden waren zwei Jahre, Wiederaufgebaut werden soll zunächst die Förderstätte. In einem zweiten Schritt soll der Ersatzneubau des Kopfbaus errichtet und danach das Bestandsgebäude modernisiert werden. Insgesamt sind für die Werkstatt für behinderte Menschen 330 Plätze anerkannt.

 

Peter Rauscher, Nordbayerischer Kurier vom 26.10.2022